13.12.2012 11:53 Uhr, MP Schweinfurt
Straßennamen spiegeln Geschichte wider

Was bedeutet eigentlich Frieden? Zumindest in Bezug auf die Geschichte hat dieser Begriff immer etwas mit dessen Gegenstück, dem Krieg zu tun. Da liegt es nahe, wenn man gerade Stätten der Erinnerung an Kriege zu den Friedenszeichen zählt.Jene Zeichen beziehen sich oft auf den Ort, an dem sie sich befinden.

Evamaria Bräuer griff diesen Zusammenhang am Freitag in einer Führung zur Stadtgeschichte Gerolzhofens auf. Dabei richtete sich der Geschichtsunterricht im Freien an Schüler: Zwei neunte Klassen der Mittelschule nahmen am Rundgang zum Thema „Frieden“ teil.

Zur Einführung eignete es sich, Voraussetzungen des Friedens anzusprechen: „Frieden ergibt sich daraus, wie wir Menschen miteinander umgehen, wie wir uns in Konflikten verhalten.“ Bräuer verwies auf Regeln des Zusammenlebens in Gesellschaften jeder Größe.

Eine Möglichkeit den Frieden zu wahren, seien die zehn Gebote. Und sie fragte die Jugendlichen, welche dieser Gebote ihnen bekannt sind. Auf die erste Antwort die kam, erwiderte sie lobend: „Das ist das Gebot, bei dessen Zuwiderhandlung der Frieden am meisten zerstört wird.“ Der Schüler sagte: „Du sollst nicht töten.“

Eine Station war der Gedenkstein in der Schuhstraße, der an die Deportation jüdischer Mitbürger erinnert. Bräuer machte an dieser Stelle darauf aufmerksam, dass dem zweiten Weltkrieg über 60 Millionen Menschen zum Opfer fielen. „Was ist das Mindeste, was wir jetzt tun können?“, fragte sie und forderte ihre Zuhörer auf: „Wenn ihr irgendwo eine Hakenkreuzschmiererei seht – weg damit!“